Bildungsveranstaltungen

Bildungsveranstaltung Framing

Wir wollen uns auch dafür einsetzen, das Bewusstsein junger Menschen für soziale Verantwortung zu schärfen und wollen kontrovers diskutierte Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Daher organisieren wir eine Reihe von Bildungsveranstaltungen, mit denen wir uns selbst und alle Interessierten für bestimmte Themen sensibilisieren wollen. Dazu laden wir regelmäßig Zeitzeugen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein.

Unsere letzten Veranstaltungen:

Asyltourismus, Heuschrecken & Fakenews – ein Workshop zum politischen Framing

Wer kennt sie nicht? Begriffe wie ‚Flüchtlingswelle‘, ‚Fakenews ‘ oder ‚Steueroase‘ – sogenannte Frames - bestimmen unsere öffentliche Debatte. Im Oktober 2019 haben wir einen spannenden Workshop zum Thema Politisches Framing organisiert. Neben einem aufschlussreichen Vortrag und anschließender Diskussionsrunde mit Dr. Stefanie Elies, Referatsleiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung, gab es einen regen Austausch der TeilnehmerInnen zur Bedeutung von Sprache und Deutungsmustern in der Geschlechterpolitik und im Rechtspopulismus. Dabei haben wir u.a. diskutiert, wie Sprache bestimmte Bilder oder Emotionen hervorrufen kann und welchen Einfluss das auf unsere tägliche Wahrnehmung politischer Inhalte nimmt. 

Comics, Oud & Bücher – Begegnungen für mehr Teilhabe

Am 30.10.2019 kamen wir in der Brücke zusammen um zu erfahren, wie sich Vorurteile abbauen lassen, damit jeder am gesellschaftlichen Dialog teilhaben kann. In gemütlicher Atmosphäre las die Autorin und Soziologin Nadia Shehadeh aus ihrem Beitrag im Buch „Eure Heimat ist unser Albtraum“. Wir hörten vom Schweineschnauzenessen und Namensverwechslungen mit Terroristen. Im Anschluss diskutierte Nadia mit uns über Rassismus in der Soziologie und den Umgang mit der AfD in den Medien. In einer Pause konnten Comics von Soufeina Hamed (tuffix), einer Künstlerin aus Berlin, angeschaut werden. In der Ausstellung beschäftigt sie sich mit ihren Erlebnissen als Muslima in Deutschland. Von der Frustration, die Vorurteile mit sich bringen bis zur Überwindung dieser durch gemeinsames Kekse-Essen. Anschließend spielte der syrische Musiker Thabet Azzawi, der inzwischen in Dresden lebt, auf seiner Oud, einer Art Laute (oder richtig: Die Laute ist eine Art der Oud). Er erzählte von dem Leben in Dresden seit Pegida und wie er mit seiner Band Banda Internationale anfing in Schulen Workshops zu geben um Vorurteile zwischen Schülern abzubauen. Besonders schön war es zu hören, dass eine Schülerin am Tag nach dem Workshop zum ersten Mal in die Klasse eingebunden wurde.

Ich wollte noch einmal die Sonne sehen – Zeitzeugengespräch mit Erna de Vries

Am 16. Januar 2019 war es wieder so weit, Weitblick Münster durfte die Holocaust-Überlebende Erna de Vries zu einem Zeitzeugengespräch im Schloss von Münster begrüßen. Wir waren sehr erfreut, dass Erna de Vries auf Weitblick zukam und Lust hatte, erneut alle Interessierten an ihrer Lebensgeschichte teilhaben zu lassen. Wie auch die letzten Jahre war das Interesse an der Veranstaltung groß und so war nicht nur die Aula, sondern auch der Hörsaal im Schloss, voll besetzt. Zunächst wurde die bewegende Dokumentation ‚Ich wollte noch einmal die Sonne sehen‘ gezeigt, welche die Lebensgeschichte von Erna de Vries wiedergibt. Die Dokumentation entstand durch den Verein Zeitlupe e.V., der sich aus ehemaligen Münsteraner Studierenden zusammensetzt. Dass zwei Mitwirkende vom Verein Zeitlupe wieder mit dabei waren, hat uns und Erna sehr gefreut. Anschließend hatte das Publikum die Möglichkeit, Erna Fragen zu stellen und wir erfuhren mehr über ihre Zeit vor und während des Aufenthaltes in den Konzentrationslagern Ausschwitz und Ravensbrück. Wie beeindruckend das Publikum Erna und ihre Lebensgeschichte findet, wurde bei ihrem Besuch deutlich. Erna de Vries ist inzwischen 96 Jahre alt und hat am 12.2.2020 nach langjähriger Arbeit als Zeitzeugin ihren letzten öffentlichen Auftritt.

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