"Ich wollte noch einmal die Sonne sehen"

In Kooperation mit dem „Projekt Zeitlupe“ ehemaliger Münsteraner Studenten zeigte Weitblick den Dokumentarfilm „Ich wollte noch einmal die Sonne sehen“, in dem die 87-Jährige Erna de Vries über ihren Leidensweg im nationalsozialistischen Deutschland berichtet.
Sie habe ja damals die Anfänge mitbekommen und wie die Lage dann immer schlimmer wurde. Natürlich sei so etwas heute noch immer möglich. Sie hoffe nicht, dass es noch einmal passiere, aber man dürfe sich nie zu sicher sein.
So antwortete Frau de Vries auf die Frage eines Zuschauers, ob ein Regime wie das der Nationalsozialisten auch heute noch errichtet werden könnte. Das saß, spätestens zu diesem Zeitpunkt wusste jeder der Anwesenden, dass es bei der Veranstaltung nicht nur um die Vergangenheit ging. Besonders beeindruckend war die Art und Weise, in der die Überlebende der Schoah von ihren Erfahrungen berichtete: ohne Wut, ohne Verbitterung, die Weitergabe ihrer Erfahrungen sei für sie ein Auftrag derer, die den Völkermord nicht überlebt hatten und gleichzeitig eine Mahnung an die jüngeren Generationen.
Ein großer Dank gilt den Realisatoren des Films vom „Projekt Zeitlupe e.V.“ und Frau de Vries, die mit ihrer herzlichen, optimistischen Art und ihrer Bereitschaft zu erzählen einen unschätzbar wertvollen Beitrag dazu leistet, dass Geschichte nicht in Vergessenheit gerät!